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Medizindatenbank

Medizin von A-Z

Aufbewahrung der frischen Aepfel und Birnen

Veröffentlicht am 17. Dezember 2014 von bobcar in Grundlagen - Informationen

 Aufbewahrung der frischen Aepfel und Birnen waehrend des Winters

 

  Folgende Anweisungen sind gegeben von Herrn Kgl. Gartenbau-Direktor

  Heinrich Gaerdt.

 

  1. Richtige Wahl der Sorten und dabei Sichtung der Exemplare.

 

  2. Man vermeide wurmstichige Fruechte, verletzte, gedrueckte

  Exemplare, weil jede Schadhaftigkeit, mag sie auch noch so gering

  erscheinen, stets ein Herd fuer Faeulnis ist. Unter allen Umstaenden

  gefaehrlich sind Wunden, durch welche die Wachshaut verletzt ist.

 

  3. Behutsames Pfluecken der Fruechte. Zum Pfluecken waehle man heitere

  Tage, denn feuchtes Obst darf nicht eingewintert werden.

 

  4. Die Winterfruechte sind moeglichst lange am Baume haengen zu

  lassen, um zur vollsten Ausbildung zu gelangen.

 

  5. Es kommt nicht darauf an, ob die Stiele unverletzt oder gebrochen

  sind.

 

  6. Das vielfach empfohlene Abwaschen der Fruechte vor der

  Aufbewahrung ist keineswegs als eine Bedingung und Notwendigkeit

  anzusehen, ja sogar nachteilig, weil leicht Verletzungen an

  zartschaligen Fruechten dadurch entstehen koennen.

 

  7. Die Aufbewahrungsraeume muessen eine moeglichst gleichmaessige

  niedrige Temperatur haben und sollte dieselbe + 3 bis 5 Grad R. nicht

  uebersteigen; insbesondere sollen die Eingaenge nach Nord oder

  Nordost gelegen sein.

 

  8. Naechst der niedrigen Temperatur ist Dunkelheit eine Bedingung und

  Notwendigkeit. Dunkelheit ist kuenstlich herzustellen.

 

  9. Als Aufbewahrungsraeume dienen Keller, Kammern, Boeden, Zimmer im

  allgemeinen.

 

  10. Hat man bei gleichen Eigenschaften die Wahl zwischen Keller und

  Kammer, so ist dem Raum ueber der Erde der Vorzug zu geben.

 

  11. Modernde Gegenstaende oder solche, die einen ueblen, multrigen

  Geruch verbreiten, auch Gemuese jeder Art, sind fern zu halten.

 

  12. Entspricht der Aufbewahrungsraum allen Anforderungen, so ist

  vorzuziehen, die Fruechte frei, uneingehuellt hoechstens dreischichtig

  uebereinander zu legen. Entschieden hartschaltige Sorten ertragen

  auch ein hoeheres Uebereinanderlegen. Andererseits ist das Einwickeln

  in Seidenpapier, sowie das schichtweise Lagern in Kisten, Faessern,

  zwischen Isoliersubstanzen, wie pulverisierte Holzkohle, Sand zc, zu

  empfehlen.

 

  13. Bewahrt man Fruechte in Kisten, Faessern zc. auf, so soll man

  stets nur Sorten von gleicher Reifezeit in eine Kiste zu bringen

  suchen.

 

  14. Wenn moeglich, sind die Fruechte so zu stellen, dass der Kelch

  nach unten, der Stiel nach oben gekehrt sei.

 

  15. Man wische die Fruechte mit einem weichen Tuche, bevor man sie zur

  Tafel giebt.

 

  16. Die Fruechte mit einer duennen, weichen Schale und feinem,

  lockeren Fleische konserviert man vorteilhafter bei Luftabschluss.

  Fruechte mit rauher, lederartiger Schale und festerem Fleische

  ertragen einen luftigeren Platz.

 

  17. Unter Luftzutritt ausgesetzten Raeumen sind Keller, Gewoelbe,

  Kammern u.s.w. zu verstehen.

 

  Quelle:  Dr. A. Oetker's Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekroente

  :        Recepte fuer Haus und Kueche von 1895 (Nachdruck)

 

  erfasst: Sabine Becker, 4. April 1997

 

 

Autor         : Sabine

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